In Zeiten wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit und regionale Herkunft von Nahrungsmitteln nimmt die Direktvermarktung bäuerlicher Produkte einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Der Landesverband für bäuerliche Direktvermarkter Niederösterreich hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vermarktungsmöglichkeiten für Bauern in der Region zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Generalversammlung am 24. April markierte einen wesentlichen Schritt in dieser Entwicklungsrichtung, indem sie Digitalisierung, Qualitätsprogramme und die Vernetzung der Direktvermarkter als zentrale Schwerpunkte setzte.
Direktvermarktung: wichtiges Standbein landwirtschaftlicher Betriebe
Die Bedeutung dieser Entwicklung wird durch die Aussage von Johannes Schmuckenschlager, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, unterstrichen. Er betonte, dass die Direktvermarktung nicht nur ein wesentliches Standbein für landwirtschaftliche Betriebe darstellt, sondern auch einen signifikanten Teil ihrer Wertschöpfung ausmacht. Hierbei spielt die Diversifikation der Absatzkanäle eine zentrale Rolle. Neben traditionellen Verkaufsformen wie dem Ab-Hof-Verkauf etablieren sich zunehmend moderne Vertriebswege, darunter Online-Marktplätze, Selbstbedienungsläden und Automatenverkäufe sowie gemeinsame Bauernläden.
Landesverband setzt auf Digitalisierung, Qualitätsprogramme und Vernetzung
Die Arbeitsschwerpunkte des Landesverbandes reflektieren dieses breite Spektrum an Möglichkeiten. Durch die Förderung von Qualitätsprogrammen wie „Gutes vom Bauernhof“ und „Top-Heuriger“ zielt der Verband darauf ab, die Qualitätsstandards und das Qualitätsbewusstsein zu erhöhen. Zugleich wird der Fokus darauf gelegt, die Digitalisierung in der bäuerlichen Direktvermarktung voranzutreiben, um den Betrieben die Nutzung digitaler Tools und Vermarktungsplattformen zu erleichtern. Dies soll nicht nur die Reichweite und Effizienz der Vermarktung verbessern, sondern auch zur Professionalisierung der Branche beitragen.
Zudem unterstreicht der Landesverband die Bedeutung der Vernetzung von Direktvermarktern aller Erfahrungsstufen. Ziel ist es, einen regen Austausch zwischen jungen und erfahrenen Direktvermarktern sowie Neuankömmlingen und etablierten Qualitätsbetrieben zu fördern. Durch solch eine breite Vernetzung sollen gemeinsame Standards gesetzt und eine stärkere Gemeinschaft gebildet werden, die sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam das Bewusstsein für regional erzeugte Produkte schärft.
Kompetente Ansprechpartner für alle Direktvermarkter
Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich tritt als erste Anlaufstelle für Direktvermarkter auf, indem sie eine umfassende Beratung bietet. Dies schließt nicht nur die Einführung in die Direktvermarktung ein, sondern deckt auch spezifische Themen wie Kennzeichnung, Verarbeitung, Hygiene, Recht und Vermarktung ab. Zusammen mit dem Landesverband bemüht sich die Kammer, ihre Mitglieder mit aktuellen Informationen, einer starken Interessenvertretung und Möglichkeiten zur Vernetzung zu versorgen, um die Präsenz und den Erfolg der bäuerlichen Direktvermarktung in Niederösterreich weiter zu stärken.
